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GBS Schweiz

Über uns

Die Aktivitäten und Projekte der GBS Schweiz wurden 2015 an die Stiftung für Effektiven Altruismus (EAS) übergeben. Mehr zum Verhältnis von EAS und GBS im hpd-Artikel vom 24. November 2015: Wie steht der Effektive Altruismus zum Evolutionären Humanismus?

Die GBS ist eine Denkfabrik für kritisch-rationales Denken und Fragen im Schnittbereich von Ethik und Wissenschaft. Auf dieser Grundlage fördert sie den evolutionären Humanismus und unterstützt eine ethisch und empirisch informierte, zeitgemässe Politik. Das kritische Denken ist insbesondere deshalb zentral, weil es unsere einzige Versicherung gegen historische Irrtümer darstellt – indem es uns ermöglicht, althergebrachte Überzeugungen bzw. Wahrscheinlichkeitsgrade im Licht neuer Erkenntnisse aufzudatieren. Vor einigen hundert Jahren wurde an den Universitäten praktisch nur Theologie betrieben, was uns die Möglichkeit krasser Irrtümer vor Augen führt. Bis vor Kurzem noch war die Gesellschaft kaum fähig, rassistische Sklaverei, Sexismus oder Homophobie überhaupt als problematisch zu erkennen. Wäre unser Denken besser, weniger verzerrt (“biased”) gewesen, hätten wir folgenschwere Fehler dieser Art vermeiden oder schneller korrigieren können. Angesichts der zahlreichen historischen Irrtümer der (auch jüngeren) Vergangenheit wäre es ein unwahrscheinlicher Zufall, wenn wir heute bereits alle folgenschweren Denk- und Entscheidungsfehler eliminiert hätten. Worin bestehen demnach die historischen Irrtümer unserer Zeit? Welche Irrtümer haben die verheerendsten Folgen, und wie lautet der Gradmesser für „schlimme Folgen“? Ausgehend u.a. von Forschungsergebnissen in den Bereichen Rationalität, Ethik und Kognitionspsychologie ist die GBS bestrebt, diese Fragen systematisch anzugehen.

Das – grobe und offene – Ergebnis ist eine humanistisch orientierte und wissenschaftlich informierte Ethik und Politik, für welche die evolutionäre Perspektive prägend ist: Blicken wir zurück, erhöht unsere lange Evolutionsgeschichte die Wahrscheinlichkeit, dass wir den nicht-menschlichen Tieren ähnlicher sind, als wir intuitiv-traditionell dachten, und dass wir mit biologischen Denkapparaten ausgestattet sind, die keineswegs dafür optimiert sind, unsere Ziele zu erreichen (im Gegensatz zu den metaphorischen Zielen unserer Gene), insbesondere in der Umwelt der Technologien des 21. Jahrhunderts. Die Kognitionspsychologie hat in der Tat nachgewiesen, dass unser intuitives Denken von Biases durchsetzt ist. Blicken wir nach vorn, legt die evolutionäre Perspektive nahe, dass unsere Zukunft – bzw. die Zukunft der post-humanen oder künstlichen Folgegenerationen, die vielleicht aus uns hervorgehen werden –, punkto zeitliche Ausdehnung und Populationsgrösse enorm sein könnte. Sicherzustellen, dass diese Zukunft nicht von Gewalt und Leid dominiert ist, könnte deshalb höchste ethische Priorität haben.

Die Vermeidung historischer Irrtümer ist deshalb wichtiger denn je, weil wir im Begriff sind, Bio-, Nano- und Computertechnologien zu entwickeln, die uns mit einer nie dagewesenen Macht ausstatten. Gleichzeitig ist unsere Ethik nach wie vor traditionellen, religiös geprägten Dogmen und einem steinzeitlichen Stammesdenken durchsetzt, das von einer unparteilichen Orientierung am Wohlbefinden aller stark abweicht. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass der ethische Fortschritt Gefahr läuft, vom technologischen überrumpelt zu werden. Isaac Asimovs Erkenntnis gilt mehr denn je: «The saddest aspect of life right now is that science gathers knowledge faster than society gathers wisdom.» Die GBS existiert, um die Trendwende zu fördern – im Schnittbereich von Ethik und Wissenschaft.

Zahlreiche WissenschaftlerInnen, PhilosophInnen und KünstlerInnen unterstützen die GBS in einem Beirat. Sie vermitteln und reflektieren Wissen aus allen Disziplinen und streben die Überwindung der Kluft zwischen Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaft an – die Two Cultures” sollen sich zu einer “Third Culture” entwickeln. Mit Positionspapieren nehmen sie an wichtigen politischen Debatten teil und fördern den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.


8. April 2014, Universität Zürich, GBS-Gründungsveranstaltung

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